Abschluss Pilotprojekt KJP

Wie steht es um die psychische Gesundheitsversorgung junger Menschen im ländlichen Raum? Mit dem Abschluss des sächsischen Pilotprojekts zur Stärkung der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung im Landkreis Görlitz liegt nun eine fundierte Analyse vor. Am 9. Mai trafen sich die Projektpartner zur Abschlussveranstaltung, um die Ergebnisse zu präsentieren und den weiteren Handlungsbedarf zu diskutieren.

In Zusammenarbeit mit dem Sächsisches Krankenhaus Großschweidnitz Tagesklinik, dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, dem Landkreis Görlitz und der Carus Consilium Sachsen GmbH wurden zentrale Schwachstellen identifiziert:

  • Fehlende niedrigschwellige Anlaufstellen
  • Mangel an Fachärztinnen und Fachärzten
  • Unzureichende spezialisierte Unterstützungsangebote
  • Nicht funktionierende Schnittstellen im Versorgungssystem

Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen: Seit 2023 wird ein innovatives telemedizinisches Versorgungskonzept erprobt. Eine Jugendstation im Sächsischen Krankenhaus Großschweidnitz wird hybrid – vor Ort und digital – durch eine Oberärztin des Universitätsklinikums Dresden betreut. Erste Erfahrungen zeigen: Der Ansatz funktioniert.

Auf Basis der Projektergebnisse konnten drei konkrete Handlungsempfehlungen für ein mögliches Folgeprojekt formuliert werden:

  1. Ausbau niedrigschwelliger Beratungsangebote für Familien
  2. Entwicklung eines strukturierten Nachsorgeprogramms nach stationären Aufenthalten
  3. Aufbau tragfähiger Netzwerkstrukturen für eine verbesserte regionale Zusammenarbeit

Fazit: Um die psychische Gesundheit junger Menschen im ländlichen Raum wirksam zu fördern, braucht es gezielte, koordinierte und langfristig angelegte Strategien.

Das Projekt wurde gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

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